Der Schneckenhengst
Schild

Kalenderblatt von Bleicherode

Das Wahrzeichen von Bleicherode: Der Schneckenhengst
Der Aufmarsch der "Alten Garde"
Rede des Schneckenhengstes
Ehrenformation der "Alten Garde" am Wahrzeichen
Salut vor dem Wahrzeichen

Zurück

Seit dem 9. September 2011 hat nun Bleicherode sein Wahrzeichen offiziell und zum anfassen.

Was für andere Städte der “Roland” ist, das ist für Bleicherode der “Schneckenhengst”. Das Bleicheröder Wahrzeichen hat seinen Standort auf dem Sockel vor dem Rathaus bezogen. Die 3,30 Meter hohe Eichenholz-Skulptur wurde von dem einheimischen  Kunstbildhauers Kai Hartmann geschaffen. Es ist das Abbild eines sagenhaften Ritters, der einst die Stadt von Raubrittern befreit haben soll.

 

Enthüllung des Wahrzeichens

Zu dem Namen “Schneckenhengst” gibt es folgende Sage:

Nach dem 30-jährigen Krieg herrschte große Not in der Gegend. In den Hütten der Dörfer fehlte das Brot. Handel und Handwerk ruhten. Darunter litten die Einwohner des Weberstädtchens Bleicherode besonders. Sie konnten weder Garn noch Flachs auf dem Eichsfeld kaufen. Ihre Häuser verfielen, weil sie kein Geld hatten. Die Ritter und Landsknechte hatten ihnen sämtliches Vieh weggenommen. Die Ernten waren gering.Darum suchten die Bleicheröder nach anderen Verdienstmöglichkeiten, um das Elend abzuwenden. An den Hängen der Bleicheröder Berge wurde früher Wein angebaut, durch den langen Kreig waren die Weingärten verkommen. Jetzt saßen in den verwilderten Büschen Weinbergschnecken. Damals fanden sie keine Beachtung, aber in Frankreich galten sie als Leckerbissen. Ein Händler aus Bleicherode hatte in Leipzig gesehen, wie die Schnecken gehandelt und nach Frankreich verschickt wurden. Nach seiner Rückkehr sammelte er sofort die Schnecken in seinem Berggarten, weil sie aber nicht reichten, fing er an, sie zu züchten. Im Winter brachte er sie dann nach Leipzig, verkaufte sie dort und füllte somit seinen Geldbeutel kräftig. Schnell eilte die Kunde von dem guten Geschäft durch die gesamte Stadt. Alle sammelten nun Weinbergschnecken. Als im Spätherbst der Winterschlaf der Schnecken begann, wurden sie zum Verkauf nach Leipzig gebracht. Viele habgierige Menschen machten sogar zweimal den weiten Weg in die Messestadt.

Einst fuhr ein Händler im zeitigen Frühjahr nach Leipzig. Plötzlich schlug das Wetter um und es wurde warm, somit wurde die Wagenladung lebendig. Das Geschäft war dahin und er bekam kein Geld. Er kippte die Schnecken in den Graben. Nach Bleicherode zurückgekehrt, konnte er mit dem vielen Geld nicht prahlen. Da er als Geizhals bekannt war, freuten sich alle anderen über sein Mißgeschick. Überall erzählte man sich die Geschichte des Fuhrmanns.

Kamen die Bleicheröder in die umliegenden Dörfer, wurden sie als “Schneckenhengste” gerufen, der Spitzname ist bis heute erhalten geblieben. Das Bleicheröder Stadtwappen, das einen Ritter mit zwei Hirschstangen zeigt, hat den Namen übernommen. Seitdem heißt das Wappen “Schneckenhengst” und erinnert an diese lustige Geschichte.

Das Lied vom " Bleicheröder Schneckenhengst"

Es gibt ein Städtchen im deutschen Land, das nennt sich Bleicherode.
Tief zwischen Vogelberg und Windolfskopf liegt unser Bleicherode.
Die Männer sind fleißig tief unten im Schacht,
der Frauen Fleiß Stoffe uns bringt.
Am Sonntag gibt's Fußball, dass es nur so kracht
und abends da tanzt man und singt.
Ein Bleicheröder Schneckenhengst weiß immer was er will,
'nem Bleicheröder Schneckenhengst, dem steht der Mund nicht still.
Und hat er mal ein Mägdlein so jung und frisch und rund,
da nimmt er es fest in den Arm nu aber, nu freilich
dann nimmt er es fest in den Arm und küsst es auf den Mund.
Vor hunderten Jahren war groß die Not in unserm Bleicherode
es herrschte Krieg und auch Hungersnot da wurde etwas Mode
Man sammelte Schnecken und brachte sie dann
zur Messe nach Leipzig geschwind,
man kriegte viel Geld und versorgte damit
sich selbst und die Frau und das Kind
Ein Bleicheröder Schneckenhengst weiß immer was er will,
'nem Bleicheröder Schneckenhengst, dem steht der Mund nicht still.
Und hat er mal ein Mägdlein so jung und frisch und rund,
da nimmt er es fest in den Arm nu aber, nu freilich
dann nimmt er es fest in den Arm und küsst es auf den Mund.
Heut ist's ja richtig, heut ist was los in unserm Bleicherode,
heut lasst mal Kummer und Sorgen zu Haus in unserm Bleicherode.
Prinz Karneval führt uns zum sprudelnden Quell
aus dem Lust und Frohsinn entspringt
drum fasst euch jetzt unter und schunkelt und singt,
dass es bis zur Löwenburg klingt.
Ein Bleicheröder Schneckenhengst weiß immer was er will,
'nem Bleicheröder Schneckenhengst, dem steht der Mund nicht still.
Und hat er mal ein Mägdlein so jung und frisch und rund,
da nimmt er es fest in den Arm nu aber, nu freilich
dann nimmt er es fest in den Arm und küsst es auf den Mund.
Ein Bleicheröder Schneckenhengst weiß immer was er will,
'nem Bleicheröder Schneckenhengst, dem steht der Mund nicht still.
Und hat er mal ein Mägdlein so jung und frisch und rund,
da nimmt er es fest in den Arm nu aber, nu freilich
dann nimmt er es fest in den Arm und küsst es auf den Mund.

( Komponiert und getextet von Dr. Dr. Walter Küttner )
 

[Willkommen] [Die Stadt] [Schneckenhengst] [Kultur] [Gastronomie] [Alte Kanzlei] [Zierbrunnenplatz] [Geschichte] [Soziales] [Spaziergänge] [Bahnhof Bleicherode Ost] [Gildebaum] [Zinsturm] [Berge+Umgebung] [Lage] [Heimatlied] [Kirchen] [Bergbautradition] [Kontakt]